Erweiterte Physik
Um den unter der Rubrik «… ein Problem kann nicht mit derselben Logik gelöst werden» beschriebenen Weg beschreiten zu können, braucht es Grund-legende Erweiterungen.
Diese wiederum erfordern ein erweitertes Bezugssystem und einen erweiterten Massstab. Ohne solche Rahmenbedingungen entsteht entweder Beliebigkeit oder Dogmatik.
Diese Erweiterungen und diese Genauigkeit bietet die erweiterte Physik. Sie liefert den erkenntnistheoretischen Rahmen und die überprüfbaren Gesetzmässigkeiten im Bereich des Lebendigen, um einen neuen Weg jenseits des Spekulativen und Subjektiven begründen zu können.
Die erweiterte Physik liefert Antworten auf jene Fragen, die durch das heutige Forschen nicht verstanden werden können

Annäherung an die erweiterte Physik –
erkenntnistheoretische Grundlagen
Lebendige Wirklichkeit ist immer Ganz. Unausgeschnitten. Zusammenhängend.
Wenn wir uns umsehen und wenn wir nach draussen blicken kommen uns keine Zuschreibungen, keine Einordnungen und keine Kategorisierungen entgegen.
Einordnungen in Kategorien wie Unkraut und Nutzpflanze und Urteile wie interessant oder uninteressant werden nie vorgefunden, sondern entstehen und vergehen mit uns.
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Also WO beginnen, wenn alles zusammenhängt?
Jeder Beginn ist im Innen. Bei sich selbst. Wir können uns nur über unsere Wahrnehmung, unser Denken und Erinnern der Welt annähern. Wir stehen immer im Zentrum unseres Erlebens und Denkens. Kein Apfel ohne Baum, kein Erkennen ohne Frage. Selbst wenn wir uns heute auf Erkenntnisse stützen, die im Labor bewiesen wurden und die als objektiv gelten, basieren diese immer auf spezifischen Voraussetzungen, aus denen wir uns nicht herauslösen können.
Wir können nur wissen, wonach wir fragen
Wir finden nur Antworten, wenn wir vorher eine Frage formuliert haben. Was als Frage nicht im Raum steht und keine Aufmerksamkeit erhält in Form von Zeit und Interesse, kann auch zu keinem Erkennen führen. Deswegen ist etwas, wonach zu einer gewissen Zeit nicht gefragt wird, nicht nicht existent, sondern bloss nicht bewusst und nicht entwickelt.
Die vergessenen Voraus-Setzungen
Jedes Fragen und jeder Prozess der Erkenntnisgewinnung setzt die Möglichkeit des Denkens, der Wahrnehmung, des Erinnerungsvermögens und des gestaltenden „Ichs“ stillschweigend voraus. Heute wird das Bewusstsein als Epiphänomen betrachtet. Aber diese Zuschrift lässt ausser acht, dass dieses als „nachrangig“ bezeichnete Bewusstsein selbst ursächlich und Grundlage für die Möglichkeit ist, dieses überhaupt als Epiphänomen bezeichnen zu können. Es handelt sich somit um einen Zirkelschluss.
An dieser Stelle sei eine uralte, erkenntnistheoretische Figur der Beschaffenheit des menschlichen Erkennens selbst in den Raum gestellt. Jedes Fragen und jede daraus erfolgende, verstehende Annäherung an das Selbst und damit an die Welt setzt ganz grundsätzlich bereits voraus, was erst im und durch den Menschen selbst geschaffen wird: das Wort rsp. die Sprache, das Bewusstsein, das Denken und das Erinnerungsvermögen.
Denken und Wahrnehmen sind Fähigkeiten, die ausgebildet werden müssen wie Lesen und Schreiben
Denken und Wahrnehmungsfähigkeit ist gebunden an die Art und Weise, wie wir diese geistigen Organe nähren, einsetzen und ausbilden. Nur dasjenige, was wir durch ein Organ wahrnehmen, kann Basis zum Verständnis der Wirklichkeit sein. Aus diesem Grund müssen wir unsere geistigen Organe schulen, weil wir sonst geistige Analphabeten bleiben wie jene Menschen, die nie lesen und schreiben gelernt haben.
Denken bedeutet, sich in der Mitte unseres Erkennens zu befinden
Wir können uns nicht wegdenken. Wir befinden uns immer im Zentrum unseres Erkennens und unseres nicht-Erkennens. Ohne Bewusstsein über diese Gegebenheiten, über Prägungen, Gewohnheiten, Antriebskräfte und Ziele ist „wirkliches“ Erkennen unmöglich.
Kein Bewusstsein ohne Unter-Scheidung
Bewusstsein entsteht grundsätzlich erst durch Unter-scheidung rsp. Austritt aus dem Gewohnten (innerliche und äusserliche Möglichkeiten).
Solange wir in dem uns Bekannten / Gewohnten verweilen, ohne dieses Bekannte oder Gewohnte einer grundlegend anderen Erfahrung gegenüberzustellen, können wir nicht erkennen, worin wir eigentlich waren. Es ist unmöglich. Unsere menschliche Wahrnehmung braucht als Bezugssystem die Abgrenzung von diesem zu jenem. Wir können etwas nur dann als kreativ bezeichnen, wenn wir eine Vorstellung von seinem Gegenpol haben. Wir finden nur dann etwas schön, wenn wir etwas Anderes als unschön erleben. Wir können beispielsweise keine exakten Temperaturen ermitteln, aber wir können sehr genau unterscheiden, welches Wasser kälter, und welches wärmer ist, wenn wir uns hineinbegeben.
Ver-gleich-s-möglichkeit oder die Notwendigkeit eines Masstabes
Wir können also nur erforschen, was wir im Rahmen einer Skala einordnen können, und was durch einen Nullpunkt oder durch irgendeine andere Ordnung unterscheidbar wird.
Jeder Massstab kann symmetrisch nur messen, was in ihm als Möglichkeit enthalten ist
Um auf dieser Welt Erkenntnisse mit anderen Menschen teilen zu können, um sich darüber austauschen zu können, was wahr, und was nicht wahr ist, braucht es zwingend einen Masstab, anhand dem wir unser Erkennen messen und vergleichen können; sonst entsteht Beliebigkeit.
Denn allgemeine Basis kann nur dasjenige bilden, was nicht bloss subjektiv, sondern allgemein oder intersubjektiv ist. Jedes Messen hingegen ist an das Symmetrieprinzip gebunden was bedeutet, dass das Gemessene symmetrisch immer nur dasjenige enthalten kann, was im Masstab als Möglichkeit angelegt ist.
Was ist die Basis einer Wissenschaft des Lebendigen?
In Bezug auf alles Lebendige kann dieser Massstab jedoch nicht durch isolierte Laborarbeit gewonnen werden, weil alles Isolierte nicht mehr lebendig ist. Massstab kann nur die lebendige Wirklichkeit selber sein, in der sich die Frage, das Problem, die Herausforderung als für alle erlebbare Wirkung und Auswirkung zeigt, äussert, löst, transformiert.
Das Lebendige ist entgegen gängiger Auffassungen überhaupt nicht bloss subjektiv.
Folgerungen für das methodologische Vorgehen:
Eine Annäherung an die lebendige Wirklichkeit kann deswegen nicht in den gewohnten Perspektiven wie soziologische, philosophische, medizinische, biologische Sicht etc. erfolgen, weil aus diesen Perspektiven das Verständnis der Grundlagen, auf denen jedes Forschen basiert, gar nicht verstanden werden kann. Jede Subjekt-Objekt-Trennung führt zu der Einsicht in einzelne Ausschnitte, die technisch fruchtbar gemacht werden können, aber nicht zum Verständnis des Lebendigen, das immer in unauflöslichen Beziehungen steht. Es müssen also andere, aber ebenso plausible Wege beschritten werden die die Wirklichkeit nicht von vornherein in isolierte Fragmente zerteilen.
Deswegen brauchen wir eine erweiterte Logik
Wir wissen, dass ein Problem nicht mit derselben Logik gelöst werden kann, durch die es entstanden ist. Das heutige Weltbild beruht in seinem Wesen auf grundsätzlichen, längst erkannten Irrtümern, die das Fundament des Materialismus bilden. Dieser hat einerseits zum aktuellen, technischen Fortschritt geführt, lässt uns aber andererseits nur das Wesen des Toten, und nicht des Lebendigen erkennen. Heute brauchen wir eine erweiterte Logik, um nicht nur die toten, technischen Kräfte beherrschen zu können, sondern um die lebendigen Kräfte zu verstehen und zu gestalten. Denn – was wir nicht gestalten, gestaltet uns – so wie uns dies das aktuelle Weltgeschehen vor Augen führt.

neue Parameter
Das Lebendige ganz zu verstehen, so zu verstehen, dass wir lernen, es zu gestalten – das ist Sinn und Zweck der erweiterten Physik.
Folgende Parameter sind für die Entwicklung einer erweiterten Physik Voraussetzung und führen zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel:
Lückenlosigkeit (anstatt fragmentiert, isoliert)
Der Wirklichkeit wohnt höchste Ordnung inne; versus Idee der Zufälligkeit
Kreislauf / Zusammenhang (anstatt Linearität)
Der Teil und das Ganze; Verantwortung bezieht sich nicht bloss auf einen Ausschnitt
Fraktal / Skaleninvarianz (anstatt Skalenabhängig)
Gesetzmässigkeiten wirken fraktal versus «es wirkt nur im Rahmen von kontrollierbaren Ausschnitten»
Erlebbarer Masstab (anstatt Formel, quantitativer Massstab)
Die Auswirkungen des lebendigen Denkens zeigen sich im Leben selbst
Lückenlosigkeit ist Grundprämisse des Lebens.
Weil die Lückenlosigkeit oder der Zusammenhang eines der wichtigsten Merkmale von Leben ist, muss diese auch Massstab sein für alles, was dem Erkennen von Leben dienen soll. Eine Erkenntnis muss sich lückenlos auf alle Seiten hin verbinden und herleiten lassen. Einerseits mit anderen Fachgebieten und andererseits mit dem erkennenden Subjekt und dem zu erkennenden Objekt.
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Menschliche, ver-antwortende Wahr-Nehmung als zwingende Ergänzung zum technischen, isolierten und verantwortungslosen Feststellen
Die menschliche Wahrnehmung ist das einzige Instrument, mit dem die geforderte Lückenlosigkeit hergestellt werden kann. Sie ist das einzige Mittel, mit dem stufenlos scheinbar disparate Informationen und innere sowie äussere Dimensionen verbunden werden können. Jedes technische Instrument ist auf einen Massstab fixiert und erfasst immer nur den jeweiligen Ausschnitt, ohne diesen Ausschnitt in Zusammenhang zu setzen. (Deswegen ist die aktuelle Entwicklung in Bezug auf die KI so problematisch. Wer übernimmt Verantwortung wofür?)
Ausbilden von entsprechenden Organen
Ohne entsprechendes Organ kann uns wie bereits erwähnt keine Information zugetragen werden. Genauso wie alle technischen Apparaturen entwickelt, erweitert, differenziert und ausgebaut wurden, müssen die menschlichen Wahrnehmungsorgane geschult, ausgebildet und differenziert werden.
Denn – von Nichts kommt Nichts. Ohne Wahrnehmungsschulung befindet sich die individuelle Wahrnehmungsmöglichkeit auf demselben Niveau wie die Fähigkeit, Lesen, Schreiben oder Rechnen zu können ohne Bildung.
Alles Lebendige bewegt sich in Kreisläufen
Dieser Grundsatz ist so banal wie unverstanden. Immer noch versuchen wir, mit allen Mitteln in die natürlichen Kreisläufe einzugreifen ohne zu berücksichtigen, dass wir dabei Ordnungen zerstören, die wir noch gar nicht begriffen haben.
Krankheitsbilder werden oft rein medikamentös behandelt obwohl wir wissen, dass alle Rückstände wieder in den Kreislauf gelangen und niemand weiss, welche Langzeitfolgen die Medikamentenrückstände zur Folge haben werden. Und niemand wird später die Verantwortung dafür übernehmen. Die Gewissheit, dass sich alles in Kreisläufen bewegt, führt zu vollständig anderen Konzepten auf allen Ebenen des Denkens und Seins.
Die Gesetzmässigkeiten des Lebendigen zeichnet sich durch Skaleninvarianz aus
Beispielsweise ist alles, was wir in uns prinzipiell verstehen oder nicht verstehen fraktal. Das bedeutet, es manifestiert sich immer und zwingend in allen Bereichen in verschiedenen Grössenordnungen. Habe ich ein Kontrollthema, wird das in meinem Garten sichtbar sein. Es wird auch in meiner Beziehung spürbar. Es wird auch meinen Schlaf beeinflussen und meine Art und Weise zu lernen. Dies zu wissen sowohl für die Bearbeitung der eigenen Themen als auch als Prinzip der Transformation ist fundamental. Wirkliche Transformation kann sich niemals partiell, sondern nur ganz oder gar nicht vollziehen. Deswegen bedeutet dies, dass – wollen wir etwas verändern – wir dies nicht ab und zu versuchen können. Sondern entweder wir ringen uns durch, es immer zu tun, dann kann Veränderung erfolgen. Machen wir es nur ab und zu, wenn wir gerade Lust dazu haben, wird sich diese niemals einstellen. Das ist der Grund, warum Veränderung so schwer ist.
Massstab Leben
Wo die klassische Physik ihren Massstab in der Kontrollierbarkeit findet, ist er in der erweiterten Physik im Leben selbst zu suchen. Wie oben beschrieben resultiert aus der Auseinandersetzung mit dem Lebendigen ein Wissen, das mir ermöglicht, mein Leben zu gestalten. Gelingt mir dies nicht, ist etwas an meinem Verständnis unvollständig. Um Irrglauben, Projektion und Vorstellungskonstrukte zu vermeiden ist es unerlässlich, die Auswirkungen des eigenen Erkennens im Leben exakt zu verfolgen. Ohne diesen Masssab entstehen Beliebigkeit und Verkürzungen, wie sie heute im Internet in nie gekanntem Ausmass herumgeistern.

missing link
Folgende Fragestellungen oder Herausforderungen, die mit der aktuellen Wissenschaft nicht gelöst werden können, erhalten durch die erweiterte Physik den «missing link»:
– Zunahme Komplexität Evolution; Energiezuwachs
In der Evolutionstheorie verbergen sich grundlegende Widersprüche zu der Physik. U.a. zu den thermodynamischen Grundsätzen. Die Ableitung von einem Höheren aus einem Niederen ist nirgendwo und in keinem Bereich je empirisch beobachtet worden und widerspricht dem Gesetz „es geht keine Energie verloren und es entsteht keine Energie aus dem Nichts» fundamental.
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– Morphologische Entwicklung; Zelldifferenzierung; Pflanzenvielfalt etc.
Wie weiss die Zelle, wann und wo sie aufhören soll mit Wachsen?
– Denken, Bewusstsein, Sprache, Ich, Erinnerungsvermögen
Wie entsteht Denken, Bewusstsein, Sprach- und Erinnerungsvermögen? Krude Erklärungen geistern herum.
– Schlaf / Sterben können als Vorgang nicht verstanden werden
Wenn Gefühle als Eigenschaft der Zellen verortet werden, wie das heute erfolgt, entsteht gravierendes Unverständnis für die Prozesse des Schlafes und des Todes. Wenn … also nicht der Intellekt zu einem separaten Organ gemacht wird, sondern wenn er mit der Materie völlig kongruent wird» (Vertreter dieser Ansicht u.a. E. Coccia, Andreas Weber etc.) – was ist dann der Schlaf? Was an den Zellen ist in der Nacht plötzlich anders, dass Bewusstsein nicht mehr zugänglich ist?
– Gestaltung der menschlichen Triebkraft
Die menschlichen Triebkräfte werden als gegeben hingenommen ohne zu verstehen, was sich in den gravitativen Kräften wie Gier, Machtstreben, Egoismus, Neid, Bequemlichkeit und in den erhebenden Kräften wie Verständnis, Liebe, Empathie etc. ausdrückt. Dadurch, dass sie nicht als reale Kräfte verstanden werden, werden sie weder geklärt, noch entwickelt und ausgebildet.
– Ursprung physische und psychische Krankheiten
Krankheiten können in ihrem Ursprung nicht verstanden werden, ohne dass das Prinzip des Lebendigen sprich der lebendigen Strahlung mit einbezogen wird.
– Einheitliche Theorie Quantenphysik / Gravitation, Relativitätstheorie
Wie das Quantisierte und das Sukzessive miteinander in Einklang gebracht werden kann, ist immer noch unklar.
– Den überwiegenden Anteil an der im Universum vorkommenden Masse haben Materie- und Energieformen, für die die Teilchenphysiker noch keine Erklärung haben. Wir gehen davon aus, dass die Teilchen des Standardmodells der Elementarteilchenphysik nur viereinhalb Prozent(!) der im Universum enthaltenen Masse ausmachen.
Was zeichnet unsere „alte“ Logik aus?
Um die erweiterte Logik ganz verstehen zu können muss betrachtet werden, was die «alte» Logik überhaupt ausmacht. Diese Logik hat uns vor allem eins gebracht: schier ungeahnten, technischen Fortschritt. Deswegen ist sie so erfolgreich.
Dieser Fortschritt wurde möglich durch folgende Paradigmen:
– Segmentierung der Wirklichkeit
Zerlegen der zusammenhängenden Wirklichkeit in immer kleinere Gebiete
Ein Problem in einzelne Teilbereiche zerlegen
– Zweiteilung der Wirklichkeit in einen objektiven und einen subjektiven Bereich
Oder cartesische Trennung (Subjekt-Objekt Trennung)
Bewusstsein = Epiphänomen
Alles „menschliche“, Subjektive wird höchstens in den Bereich der Psychologie verbannt (vage Vorstellung einer Psyche, von der man nicht so genau weiss, was sie sein soll)
Die Trennung hat ein Kultivieren einer Beziehung der Beziehungslosigkeit zur Folge
– Reduktion der Wirklichkeit auf Kategorien, die objektiv, also durch Laborbeweis isolierbar sind. Zentral ist das Zerlegen der Wirklichkeit in Mass und Zahl.
Dadurch befasst man sich fortan – teilweise bewusst, teilweise komplett unbewusst – nur noch mit dem Prinzip des Toten, weil das Lebendige sich weder auf Mass und Zahl reduzieren -, noch isolieren lässt.
– Materialismus bildet die Grundlage unseres Weltbildes
Aus dieser Art der Erkenntnisgewinnung entsteht der Glaube an die „Materie“. Wirklichkeit setzt sich gemäss dieses Verständnisses aus Teilchen zusammen.
Das Dogma der Lokalisierbarkeit in der Medizin, die Ableitung von Höherem vom Niederem und viele weitere Ideen entstammen dieser Art der Erkenntnisgewinnung.
– Glaube an den Zufall
Evolution ist nicht gerichtet, Artenvielfalt durch natürliche Selektion
Zufall ist zentrales Element der Evolution
– Laborbeweis
Gültigkeit einer Erkenntnis wird durch Überprüfbarkeit durch unabhängige Wiederholbarkeit im Labor gewährleistet. Herrschaftswissen: Kontrolle über Vorgänge zu erlangen ist höchstes Ziel
– Materialistisches Wertesystem
Ruhm und finanzieller Erfolg sind die einzigen gesellschaftlich «gelehrten» Antriebs- und Belohnungssystem für Individuen.
Diese Paradigmen haben gemeinsame Grundlagen zur Folge, welche ermöglichen, dass sich Wissenschaftler auf der ganzen Welt austauschen können. Denn die Parameter sind überall dieselben.
Das bietet auf der einen Seite Sicherheit, dass nicht irrationale Spekulationen Einzug halten in Wirtschaft und Bildung. Auf der anderen Seite ist längst in Vergessenheit geraten, was dieser allseits bekannte Reduktionismus tatsächlich in uns und in der Welt bewirkt hat.
Die Wissenschaft hat von der Wirklichkeit eine Landkarte erstellt, die längst anstelle der Wahrnehmung der Wirklichkeit selber steht. Aber in keiner Schule wird einsichtig gemacht, in welchem Verhältnis Landschaft und Landkarte eigentlich stehen, was auf den Landkarten eingezeichnet, und was ausgelassen und nicht mehr berücksichtigt wird. Obwohl es durchaus existiert. Es existiert, aber es kann mit den Kategorien der heutigen Wissenschaft weder erfasst noch verstanden oder erforscht werden: das Lebendige.
Aber es ist dieses Lebendige, welches heute die Welt in Atem hält. Die Menschen und ihre Triebkräfte, ihre Machtgelüste, ihr Egoismus, ihre Gier und ihre Grausamkeit. Und es ist das Lebendige, welches nicht verstanden -, und dadurch ausgebeutet wird: die Artenvielfalt, die natürlichen, zusammenhängenden Landschaften oder die Ökosysteme, in welche all unsere Ausscheidungen von Medikamenten, Putzmitteln und Pestiziden gelangen. Nur was man im Grunde nicht versteht, kann man so schamlos zerstören, wie wir das aktuell tun.
Anstatt richtungsloses Wachstum, gerichtete Menschwerdung
Wir sind heute aufgefordert, überkommene und gewohnheitsmässig übernommene Glaubens- und Denkmuster von uns selbst und der Welt zu hinterfragen.
Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen: Für alles, was wir Menschen in die Welt setzen, was wir denken und was wir tun oder nicht tun.
Denn das ist es, was am meisten fehlt. Und was sich an Grundlagenirrtum auf allen Ebenen, auch sprachlich in unserer gesamten Wissenschaft widerspiegelt. Mangelnde Verantwortung.
Wir sprechen davon, dass …»der Markt reguliert», «das Gehirn denkt», oder «die Gene bestimmen». Aber es gibt weder «den» Markt, noch «das» Gehirn, noch «die» Gene, die bestimmen. So wie keine Geige von selbst klingt, wie kein Auto von selbst fährt, so denkt auch kein Gehirn rein selbsttätig. Wenn wir nicht verstehen, dass es «bequeme» Erkenntnisse gibt, und «unbequeme», wenn wir nicht verstehen, dass wir Menschen ohne bewusste Anstrengung ebenfalls den Entropiegesetzen unterliegen, werden wir die anstehenden Probleme auch nicht lösen können. Es ist an der Zeit, nicht mehr nur darüber zu sprechen, dass sich etwas ändern muss, sondern es zu tun.
Unseren Massstab können wir als Menschen nur finden, indem wir nüchtern beobachten und wahrnehmen, welche Wirklichkeit wir durch unser Denken und Handeln, durch unseren wissenschaftlichen Ansatz im Leben erschaffen.
Nur so können wir erkennen, was unser Verständnis von uns selbst und unser Bild von der Welt tatsächlich bewirken. Dabei gilt: Was der einzelne Mensch versteht oder nicht versteht, wirkt sich letztlich auf alle aus. Der heute so oft beschworene Wandel setzt damit unbedingt ein erweitertes Verständnis dessen voraus, was Mensch-Sein in dieser Welt eigentlich bedeutet.